Was ist eigentlich Hypnose?

Und wie gefährlich ist das?

Wenige Themen sind so geheimnisvoll umrankt, mit Misstrauen bedacht und fälschlicherweise als gefährlich angesehen. Immer wieder gibt es Geschichten, jemand hätte in Hypnose eine Bank ausgeraubt, einen Mord begangen oder ist als Huhn gackernd über eine Bühne gelaufen.

Ok, das Letzte passiert regelmäßig bei Showhypnosen – aber soll ich dir ein Geheimnis verraten? Die Leute, die das machen, würden es auch ohne Hypnose tun.

In der regulären Hypnose wird völlig anders gearbeitet.

Wie funktioniert Hypnose?

Unser Gehirn hat bestimmte Gehirnwellen und ist je nach Tätigkeit unterschiedlich aktiv. Das heißt, die Aktivität unseres Gehirns, also ob wir lernen, fernsehen oder schlafen, lässt sich in Kurven abbilden und wurde von den Wissenschaftlern als Gehirnwellen bezeichnet. Dann wurden die verschiedenen Kurven untersucht und festgestellt, dass verschiedene Aktivitäten verschiedene Kurven malen. Und weil Wissenschaftler nun mal Wissenschaftler sind, haben sie diese Kurven benannt und ihnen Bereiche zugeordnet.

Diese wurde dann noch mal feiner unterteilt und mittlerweile gibt es ganz viele Informationen und Zuordnungen – wenn dich das genauer interessiert, findest du vieles im Internet. Für uns ist das aber nicht so wichtig. Das Wichtige ist zu verstehen, dass unser Gehirn und die Aktivität des Gehirns wie ein mehrstöckiges Haus aufgeteilt ist. In jedem Stockwerk gibt es andere Zimmer und wir wechseln je nach Aktivität die Stockwerke.

Hirnwellen

Die Gehirnwellen sind eine Skala, die unseren Aktivitätsgrad im Gehirn bezeichnet.

Betawellen sind aktiv, wenn wir normal wach sind, unsere Aufmerksamkeit ist nach außen gerichtet. Alphawellen sind bei leichter Entspannung, zum Beispiel bei Tagträumen, aktiv. Thetawellen sind aktiv beim REM-Schlaf, oder auch in der tiefen Meditation. Deltawellen beschreiben den Tiefschlaf.

Das bedeutet für den normalen Alltag sind wir im Dachgeschoss und nach außen gerichtet, wenn wir abends auf der Couch sitzen und uns entspannen wollen, gehen wir ein Stockwerk tiefer, und zum Schlafen gehen wir noch mal ein Stock tiefer. Für den Tiefschlaf müssen wir dann in den Keller (ja, ich weiß, hier hinkt das Beispiel, aber im Schlaf wechseln wir die Ebene nun mal …).

Jedes Mal, wenn wir uns hinsetzen und in die Ferne schauen oder unseren Tagträumen nachhängen, kommen wir in eine leichte Trance.

Im Alltag befinden wir uns im Betazustand (Betawellen sind aktiv), und sobald wir ruhiger werden, kommen Alphawellen dazu. Wenn wir im Alphazustand (Alphawellen aktiv) sind, befinden wir uns in einer leichten Trance. Wenn wir uns noch tiefer entspannen, kommen Thetawellen dazu. Im Tiefschlaf befinden wir uns im Deltazustand, dann sind die Deltawellen aktiv. Wir haben oft eine Vermischung der Zustände, so ist zum Beispiel in der REM-Phase eine Mischung aus Theta und Alpha notwendig (Theta zum Schlafen und Alpha, um unsere Träume zu sehen).

Die Hypnose ist ein Verfahren, um unser Alltagsbewusstsein (Beta) zu beruhigen, und leichter in Alpha (leichte Trance) und/oder Theta (mittlere Trance) zu gelangen. Dadurch gelingt es uns, mit unserem Unterbewussten in Kontakt zu treten und Veränderung schnell und einfach zu bewerkstelligen. Sobald wir uns aus Beta in Alpha bewegen, nimmt auch unser ‚innerer Kritiker‘ und unsere Realitätsprüfung ab. Im Traum stellen wir es nicht infrage, wenn wir fliegen können und genauso wenig stellen wir es infrage, wenn wir in der Trance alles erreichen, was wir jetzt noch nicht zu träumen wagen. Der innere Kritiker, der uns sagt, was wir nicht können, dass wir es gar nicht erst versuchen sollen und alle anderen besser, erfolgreicher und schöner sind als wir, ist endlich still und lässt Veränderung ohne Sabotage zu.

Horrorgeschichten über Hypnose

Mir werden immer wieder Horrorgeschichten über Hypnoseerfahrungen erzählt.

Dazu muss ich sagen, dass es Hypnotiseure gibt, die von sich behaupten, sie können einen dazu bringen, dies oder jenes zu tun. Bisher habe ich das noch nicht einmal erlebt oder Beweise dafür gesehen. Mein Eindruck ist, dass sie sich als besser darstellen wollen.

Die meisten Hypnotiseure haben eine fundierte Ausbildung und viele haben (wie ich) den Heilpraktiker für Psychotherapie, um sicher arbeiten zu können. Die Mär, dass jemand auf der Straße zu dir kommt und dich hypnotisiert, ist an den Haaren herbeigezogen. Es gibt die sogenannte Blitzhypnose, aber auch dafür muss deine Bereitschaft vorhanden sein (sie wird meistens in Showhypnosen verwendet, da die Probanden von sich aus willig sind und keine tiefere Hypnose notwendig ist)

Ich kenne keine Technik, die jemand dazu bringt, etwas zu tun, was er oder sie nicht will. Die Hypnose unterstützt bestimmtes Verhalten (z.B. weniger zu essen oder selbstbewusster aufzutreten), kann aber nicht gegen die Moral des Einzelnen arbeiten.

Ein wichtiger Aspekt hierbei ist auch, dass eine Bereitschaft zur Veränderung vorhanden sein muss. Wenn Person A zu rauchen aufhören möchte und dies mit einer Hypnose unterstützt, stehen die Chancen hervorragend, dass Person A erfolgreich ist. Wenn Person A nun beschließt, dass Person B auch mit dem Rauchen aufhören soll, Person B dies aber nicht will, kann er ihm die Hypnose so oft vorspielen, wie er möchte, der Erfolg wird minimal sein. Die Bereitschaft ist das Ausschlaggebende.

Bist du bereit, eine Bank zu überfallen? Bist du bereit, jemand vom Dach zu stoßen oder zu erschießen? Nein? Dann wird dich auch die Hypnose nicht dazu bringen.

Hypnose unterstützt deine Bereitschaft

 Wenn du aber etwas verändern möchtest und dafür aktiv wirst, indem du dir z.B. eine Hypnose anhörst, dann wirst du gute Erfolge erzielen. Wenn du ein schlechtes Gefühl bei Hypnosen hast, dann such dir eine andere Technik. Es gibt so viele Wege und Möglichkeiten, da ist für jeden etwas dabei.

Oftmals ist es aber auch die Angst vor Veränderung, die unser Unterbewusstsein dazu führt, Hypnose abzulehnen und nur die schlechten Nachrichten wahrzunehmen. Wenn du dich umhörst, wirst du viele Erfolgsgeschichten hören – und die werden die negativen bei Weitem überwiegen. Wenn du etwas Schlechtes hörst, frag genau nach.

Du kannst dir auch verschieden Hypnose z.B. bei auf YouTube anhören und die Einleitung überspringen, dann gehst du nicht in Hypnose und kannst entscheiden, ob dir das, was du hörst, gefällt oder ob du dir lieber etwas anderes suchst. Vielleicht wäre dann ja Selbsthypnose etwas für dich? Hier findest du eine kleine Anleitung, wenn du Hypnosen mal ausprobieren willst.

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