Spirituelle Entwicklung und die Auswirkung auf Beziehungen

Ein großes Thema ist die Auswirkung unserer spirituellen Entwicklung auf unser Umfeld.

Eine Frage, die mir regelmäßig gestellt wird, ist: „Meike, wie kommt dein Mann mit deiner Arbeit klar?“.

Viele haben das Problem, dass der Partner oder die Familie mit den Veränderungen nicht zurechtkommt, vieles als Spinnerei abtut und lächerlich macht. Doch warum ist das so und wie können wir damit umgehen?

Wie wirkt sich die spirituelle Entwicklung auf Beziehungen aus?

Jedes Mal, wenn wir uns verändern, muss sich auch unser Umfeld verändern. Wenn wir in einem Umfeld sind, dass sehr starr und festgefahren ist, kommt es zu Spannungen und Auseinandersetzungen. Dies führt oft dazu, dass Beziehungen nicht mehr funktionieren.

Es gibt viele Situationen, durch die wir uns verändern. Unsere Erfahrungen im Beruf, in Beziehungen und Freundschaften verändern unser Denken und unser Handeln. Jedes Mal, wenn wir etwas Neues lernen, verändert sich unser Denken, da wir mehr Informationen haben, von denen aus wir agieren können. Wenn wir bewusst anfangen, uns mit der Spiritualität zu beschäftigen, nach dem Sinn unseres Lebens fragen, Wunden heilen und anfangen, das große Ganze in den kleinen Teilen zu erkennen, verändert dies unser Denken, unsere Wahrnehmung und unsere Reaktion auf Geschehnisse.

Dies kann für unsere Angehörigen schwer nachzuvollziehen sein oder auch ängstigen. Sie verstehen nicht, was wir erleben und warum wir plötzlich Dinge anders sehen. Es kann sein, dass sie das Gefühl haben, ausgeschlossen zu sein oder den Partner, den sie auf eine bestimmte Art kennen, zu verlieren.

Stell dir mal vor, dein Partner würde sich plötzlich für etwas interessieren, das du gar nicht nachvollziehen kannst. Er hat plötzlich ein Interesse, für das er sich begeistert und du kannst gar nichts damit anfangen? Oder du fühlst dich ausgeschlossen und hast Angst, er könnte sich von dir abwenden?

Sobald du dich veränderst, weil du etwas Neues lernst, dich für etwas anderes interessiert oder dich mit etwas beschäftigst, muss sich dein Umfeld verändern.

Wenn dein Umfeld sich aber ganz wohlfühlt, wird es sich wehren und alles dafür tun, im gewohnten Status zu verbleiben.

Schattenseite von spiritueller Entwicklung

  • Besserwisserei

Nicht vergessen darf man auch, dass mit der anfänglichen spirituellen Entwicklung oftmals eine Tendenz kommt, andere zu belehren. Man möchte seine eigenen großartigen Erfahrungen teilen und wird dann, wenn man nicht aufpasst, zum Besserwisser. Oftmals wird eine bestimmte Sache als Wunderheilung für alles angepriesen und andere mit der eigenen Meinung überrollt – egal, ob es sie interessiert oder es für sie überhaupt passend ist.

 

  • Spirituelle Arroganz

Neben der Besserwisserei kommt oft ein Gefühl der Überlegenheit mit. Wir fühlen uns besser, weil wir bewusster sind und spiritueller. Die Arroganz der spirituellen Überlegenheit zeigt sich in den letzten Jahren recht deutlich und widerspricht der Spiritualität vollständig.

Spiritualität bedeutet, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und die anderen ihr Ding machen zu lassen.

Alles andere ist Ego, das ein spirituelles Kleid trägt.

 

Durch echte Spiritualität fokussieren wir uns auf uns selbst, arbeiten an uns und üben, die anderen in ihrer Entwicklung zu lassen. Durch diese Arbeit steigen wir in unserer Schwingung immer höher und dann kann es passieren, dass unser Umfeld nicht mehr mitkommt.

Stell dir vor, du fokussiert dich auf dich und übst andere nicht mehr zu beurteilen. Wenn du bisher mit deiner Freundin über andere hergezogen hast, wird sie sich wundern. Wenn du es schaffst, sie in deiner Entwicklung mitzunehmen, dann fängt auch sie an, aufzuhören, andere zu beurteilen.

Schaffst du das aber nicht, wird sie sich jemand anderen zum Lästern suchen.

Du hast dann die Wahl, ob du dich davon zurückhalten lässt oder allein weitergehst.

Doch was kann man tun, damit die eigene spirituelle Entwicklung nicht die Beziehungen zerstört?

Aus eigener Erfahrung und Beobachtung kann ich dir folgendes nur ans Herz legen:

3 Tipps, wie deine spirituelle Entwicklung sich nicht auf deine Beziehung auswirkt

1.      Setze die Intention, dass deine Lieblingsmenschen sich mit dir entwickeln

Was sich im ersten Moment vielleicht trivial anhört, ist unglaublich machtvoll. Wenn du die Intention setzt, dass sich die anderen mitentwickeln, heißt das nicht, dass sie sich genau wie du entwickeln. Aber dadurch, dass sie sich entwickeln, verändert sich das Energiefeld und lässt Veränderungen leichter zu. Manchmal kann auch die Intention ausreichend sein, dass deine Weiterentwicklung zugelassen wird. Natürlich heißt das auch, dass die anderen sich entwickeln und du ihre Entwicklung zulassen musst, auch wenn es nicht so ist, wie du es möchtest. Hier kann die Intention, dass sich alle zum höchsten Wohle aller weiterentwickeln, die hilfreichste Variante sein.

2.     Beziehe deine Lieblingsmenschen mit ein

Oftmals hat deine Umfeld Angst, dass du dich in Gefahr oder Abhängigkeit begibst, vielleicht auch in Sektenfänge landest. Erzähle deinen Lieblingsmenschen, was dich umtreibt, womit du dich gerade beschäftigst. Achte darauf, sie nicht zu belehren, sondern zu erzählen, was dich bewegt, berührt oder beschäftig.

Dadurch hat dein Partner oder deine Familie die Möglichkeit zu verstehen, was du machst und warum. Meistens nimmt dies schon die Bedrohung weg, dich verlieren zu können.

3.      Sprich nicht mit jedem darüber

Entwickle ein Gespür, mit wem du darüber sprechen kannst und mit wem nicht. Nicht jeder kann damit umgehen und das ist in Ordnung. Wenn du merkst, dass ein Familienangehöriger damit Probleme hat, dann sprich nicht mit dieser Person darüber. Ausnahme hierbei ist dein Partner: wenn du mit deinem Partner nicht offen sein kannst, hat eure Beziehung ein tieferes Problem als deine spirituelle Entwicklung.

Dass du deine Spiritualität nicht mit jedem besprichst, heißt nicht, dass du sie verleugnest oder einen Teil von dir versteckst. Es heißt nur, dass du nicht jedem alles von dir zeigst.

Wie wirkt sich meine spirituelle Entwicklung auf meine Beziehung aus?

Eine Frage, die mir oft gestellt wird und die ich auch offen beantworte. Ganz ehrlich: anfangs war es schwierig.

Wir hatten eine große Krise, die aber nicht an der mangelnden Akzeptanz meines Partners lag, sondern daran, dass ich alles in mir ausgemacht habe und vieles für ihn nicht nachvollziehbar war.

Er wusste nicht, womit ich beschäftige, mit wem ich mich treffe und wie sich mein Denken verändert.

Ich habe als erstes die Intention gesetzt, dass er meine Entwicklung unterstützt und dann ganz langsam und vorsichtig angefangen, mit ihm darüber zu sprechen. Mittlerweile ist es kein großes Thema mehr. Ich erzähle ihm wenig, was ich genau mache. Ich beziehe ihn aber regelmäßig in meine Denkprozesse mit ein, erkläre ihm, wie mich gerade ein Glaubenssatz beeinflusst und warum ich etwas fühle, wie ich es fühle.

Für uns ist das so stimmig. Solange ich ihm die groben Eckpunkte erkläre, benötigt er keine Details. Ihm ist aber auch bewusst, dass mir meine Weiterentwicklung unglaublich wichtig ist und lässt mich gemäß „happy wife – happy life“ einfach mal machen.

Wichtig ist aber auch, dass ich nie versuche, ihm irgendetwas unterzujubeln. Ich würde niemals ohne seine Erlaubnis eine energetische Arbeit für ihn durchführen oder ihm meine Wahrnehmung des Universums aufdrücken. Ich akzeptiere, dass er das alles für Humbug hält und er akzeptiert, dass ich daran glauben.

Dies funktioniert aber nur, da unsere Beziehung auf Offenheit und Respekt beruht und meine spirituellen Rituale ihn nur sehr indirekt beeinflussen.

Dann gibt es wieder andere, mit denen ich gar nicht darüber rede. Meine Eltern wissen nicht, was ich genau mache. Bei Bekannten erwähne ich vielleicht, dass ich spirituell tätig bin und erzähle erst mehr, wenn Interesse vorhanden ist. Lange Zeit dachte ich, dass ich mich dadurch verstecke und nicht voll zu mir stehe. Aber das stimmt nicht. Ich erzähle nur ausgewählten Leuten davon, so wie ich auch nicht jeden zu mir nach Hause einlade.

Wenn du jemand zu dir einlädst, lässt du auch nicht jeden in jedes Zimmer. Genauso kannst du abstufen, wem du wie viel erzählst.

Wie ist es bei dir? Hast du das Gefühl, dass du deine Spiritualität offen zeigen kannst? Oder belastet sie deine Partnerschaft?

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