In 4 Schritten zu Klarheit


Kennst du das, wenn dir die Klarheit fehlt? Du weißt nicht

wirklich, was du willst. Du weißt, was du nicht willst, aber noch lange nicht,

was du willst. Manchmal widersprechen sich unsere Wünsche und Bedürfnisse.

Manchmal werden wir dann zickig, kommen nicht weiter und sind frustriert. Aber was kannst du tun, wenn dir die Klarheit fehlt?

Ich verrate dir, wie du in 3 Schritten Klarheit erlangst!

Lege das Thema fest

Im ersten Schritt musst du erst mal das grobe Thema festlegen. Geht es um Berufliches, Privates oder Hobby?

Willst du Klarheit, wie du weiterleben möchtest oder wo? Schreibe dir kurz dein Thema auf und ein paar Stichwörter, um was es eigentlich geht. Das hilft deinem Kopf und deinem Herz wirklich ins Thema zu kommen.

Schreibe deine Widersprüche auf

Uns fehlt immer dann die Klarheit, wenn sich Bedürfnisse oder Meinungen widersprechen. Indem du dir über alle Seiten bewusst wirst, kannst du Lösungen finden und alle Teile integrieren.

Aber was sind Widersprüche?

Widersprüche sind uns oft nicht bewusst. Alltägliche Widersprüche sind:       

Wir wollen früher schlafen gehen, haben aber Angst, etwas zu verpassen.       

Wir wollen viel Zeit mit unseren Kindern verbringen, brauchen aber gleichzeitig Zeit für uns.     

Wir wollen beruflich erfolgreicher sein, aber nicht zu viel Zeit und Anstrengung investieren.    

Wir wollen schlanker sein, aber nicht beim Sport schwitzen.      

Wir wollen mehr lesen, aber unsere Fernsehserien nicht aufgeben.

Immer wenn zwei Widersprüche wirken, fehlt uns die Klarheit. Um Klarheit zu erlangen, müssen wir uns diese Widersprüche bewusst machen.

Schreibe daher alle Widersprüche auf.

Das können deine eigenen Gedanken sein oder aber von Eltern und Umgebung übernommen. Es ist nicht nötig herauszufinden, ob diese Gedanken richtig oder falsch sind. Im Moment wirken sie und dürfen einfach wahrgenommen werden. In dem Moment, in dem dir die Widersprüche klarwerden, kannst du anfangen, Lösungen zu finden. 

Negative Konsequenzen

Was sind die negativen Konsequenzen zu den Widersprüchen?

Nehmen wir als Beispiel Jutta, die sich nicht klar ist, ob sie ihre Arbeitsstunden erhöhen soll.

Ihre Widersprüche sind  

  1. Sie liebt ihre Arbeit und möchte größere Projekte betreuen. Das zusätzliche Geld wäre auch gut.  
  2. Sie möchte ihre Kinder selbst betreuen. 

Negative Konsequenzen dazu sind:

  1. Sie muss mehr Zeit und Energie in die Arbeit investieren. Die Zeit fehlt ihr dann für Haushalt und Kinder. Sie würde Schulveranstaltungen verpassen und einmal die Woche das Abendessen wegen des Teammeetings. Andere könnten sie als Karrierefrau, der die Kinder egal sind, bezeichnen. Ihre eigene Mutter, die immer Hausfrau war, würde ihr ständig Vorhaltungen machen.

Wenn sie ihre Kinder selbst betreut, verpasst sie weiterhin den Anschluss und kann sich ein berufliches Weiterkommen abschminken. Sie würde sie immer wieder fragen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat. Manchmal findet sie ihre Kinder echt nervig, und ist froh, wenn sie mal Pause hat. Falls ihre Ehe scheitert, ist sie nicht abgesichert. Andere könnte sie als Helikoptermutter bezeichnen, die sich selbst für die Kinder aufgibt.

Es geht jetzt nicht darum zu vergleichen, welche Konsequenzen schlimmer wären.

Allein durch das Bewusst machen, werden Lösungen einfacher.

Klarheit erlangen wir erst, wenn sich unsere Glaubenssätze nicht mehr widersprechen!

Manchmal können durch die negativen Konsequenzen auch neue Bereiche entdeckt, in denen Klarheit fehlt. Jutta störte, dass sie einen Abend beim Abendessen nicht dabei wäre.

Sie stellte die Widersprüche auf

  1. Es schadet den Kindern nicht, wenn sie einmal die Woche ohne die Mutter essen.    
  2. Das Abendessen wird in funktionierenden Familien gemeinsam gegessen und ist ein Ort des Austausches und Zusammenkommens.

Indem Jutta klar wurde, dass das gemeinsame Abendessen für sie mehr war als essen, konnte sie sich eine Lösung überlegen. Das hört sich im ersten Moment aufwendig an. Doch all diese Gedanken und Stichwörter wirken ständig unbewusst auf uns ein.

Es ist kein Wunder, dass uns die Klarheit fehlt, wenn wir ständig sich widersprechende Punkte zu vereinbaren versuchen. Wir sind innerlich verwirrt, hin und hergerissen und ändern unsere Meinung. Wenn wir diese wirkenden unbewussten Gedanken bewusst machen, erscheinen Lösungen ganz klar.

Dealbreaker

Als letzten Schritt für unsere Klarheit können wir die Dealbreaker dazu nehmen. Wir legen fest, wann der Deal platzt bzw. wo unsere Grenzen sind. Wenn wir uns entscheiden, mehr Zeit und Energie in unseren beruflichen Erfolg zu investieren, können Dealbreaker sein:

  •   Zu wenig Schlaf
  •   Zu wenig Zeit für die Beziehung 
  •   Jedes Wochenende arbeiten (während zum Beispiel ein Wochenende im Monat akzeptabel ist) 


Wenn wir uns unsere Dealbreaker bewusst machen, gewinnen wir nochmal sehr viel Klarheit. Statt unbewussten Denkmustern unterworfen zu sein, werden wir uns bewusst, welche Gedanken wirken und sich widersprechen, wir können Lösungen finden und Grenzen setzen. Genau das ist Klarheit. Und mit dieser Klarheit kannst du deine Entscheidungen klar und souverän vertreten, wenn jemand anders die Entscheidung nicht verstehen kann.

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