Glaubenssätze und die Auswirkung auf unsere Kinder


Eine Herzensangelegenheit von mir ist, dass wir unsere eigenen Glaubenssätze und Gedankenkonstrukte auflösen, damit wir sie nicht weiter auf unsere Kinder übertragen. Denn viel zu oft stecken wir unsere Kinder mit unseren eigenen, nicht gelösten Problemen an. Ganz egal, ob es sich um Pünktlichkeit, Perfektionismus, Ehrgeiz oder Körperwahrnehmung handelt. Die Kinder übernehmen alles und fechten dann unsere Kämpfe weiter aus.

Weitergegebene Glaubenssätze und Gedankenkonstrukte

Gibt es etwas, was du von deinen Eltern übernommen hast?

Bestimmt fällt dir da vieles ein. Und wie viel hast du von dir schon an deine Kinder weitergegeben?

Ist dir zum Beispiel Pünktlichkeit wichtig? Hat dein Kind das schon übernommen und geht extra früh in die Schule, um bloß nicht zu spät zu kommen?

Ist dir Ernährung wichtig? Sagt dir dein Kind etwa, dass es keinen „Fertigfraß“ essen will, weil das ungesund ist?

Oder bist du richtig selbstkritisch, nie zufrieden mit dir und superperfektionistisch? Hat dein Kind vielleicht richtig Angst davor, Fehler zu machen und traut sich in der Schule nichts mehr zu?

Alles, was wir nicht in uns geklärt, gelöst und geheilt haben, übertragen wir an unsere Kinder.

Alles, was wir nicht in uns geklärt, gelöst und geheilt

haben, übertragen wir auf unsere Kinder.

Ich bin zum Beispiel immer pünktlich, finde Pünktlichkeit wertschätzend und werde grantig, wenn jemand zu spät kommt. Das geht soweit, dass ich eher 10 Minuten zu früh komme, als 1 Minute zu spät. Das übertrage ich natürlich auf meine Kinder, denn ich werde hektisch, sobald wir keinen großen Zeitpuffer mehr haben. Meine Kinder wissen, dass mir die Zeit und das Einhalten von Zeit wichtig ist.

Da ich der Dreh- und Angelpunkt ihrer Welt bin, lernen sie „Zeit ist wichtig und man muss pünktlich sein“. Das ist ja alles noch in Ordnung. Wenn es aber anfängt, dass sie Angst bekommen, zu spät zu kommen, befürchten, Ärger zu kriegen, dann ist mein Pünktlichkeitsfimmel ein Problem. Pünktlichkeit ist großartig, aber im Rahmen. Wie bei allen anderen Dingen auch. Wenn du also merkst, dass deine Kinder ein Problem haben oder ein Verhalten zeigen, dass dich stört (oder die Umwelt): schau bei dir!

Was machst du, dass zu diesem Problem beiträgt?

Wo zeigst du dieses Verhalten? Was genau missfällt dir? Warum reagierst du?

Übertragung von Glaubenssätzen

Oftmals ist es nicht leicht, das zu erkennen. Meistens übertragen wir diese Probleme nicht verbal (z.B. durch Ermahnungen), sondern vielmehr durch Vorleben. Eine Mutter, die ständig nur Diät hält und Gemüse gedünstet ist, kann den Kindern sagen, dass alles in Maßen in Ordnung ist. Die Kinder werden mehr auf ihr Verhalten achten, als auf ihre Worte.

Daher ist es so wichtig, dass wir uns selbst immer mit im Blick haben und überprüfen, was wir beigetragen haben. Wenn dein Kind ein Verhalten zeigt, das dir missfällt, sollte der Blick immer auf dich selbst gerichtet sein. Wo zeigst du dieses Verhalten? Was genau missfällt dir? Warum reagierst du so?

Kläre deine eigenen Glaubenssätze

Natürlich ist es wichtig, dass wir unseren Kindern Rahmen und Grenzen aufzeigen. Diese sollten uns aber bewusst sein. Als Elternteil willst du, dass deine Kinder gut auf das Leben vorbereitet sind und die besten Chancen haben. Wenn du aber dein Kind auf Dinge vorbereitet, die dir widerfahren sind, läuft etwas schief.

Wir müssen unsere Kinder auf das vorbereiten, was ihnen widerfahren wird. Unsere Aufgabe ist es, unsere Probleme zu klären, zu heilen und aufzulösen. Unsere Kinder haben ihre eigenen Themen, die sie lösen müssen – nicht wir als Eltern für sie (ja, daran arbeite ich auch noch!).

Aber wir sollten ihnen nicht noch unsere eigenen aufhalsen. Überlege dir mal, was du deinen Kindern tagtäglich übermittelst? Oftmals sind uns diese Dinge gar nicht bewusst, da sie so tief eingeschliffen sind, dass wir sie gar nicht mehr bemerken.

Die Unruhe der Kinder, die momentan so kritisiert wird: ist das vielleicht unsere eigene Unruhe?

Wir hetzen von Termin zu Termin, müssen Termine für Meditation in den Kalender tragen, weil wir sonst keine Zeit dafür haben und optimieren uns in jeder freien Minute.

Die Versagensangst, die immer mehr bei den Kindern wird: ist das vielleicht unsere eigene? 

Wie oft werfen wir unseren eigenen Eltern alle mögliche Schuld bei allen Themen vor? Unsere Beziehungsunfähigkeit, das Gefühl nicht gut genug zu sein, alle großen und kleinen Probleme sehen wir bei unseren Eltern.

Und sehr oft sind sie daran schuld! Aber wenn wir es besser machen möchten – und unseren Kindern ersparen wollen, dass selbe durchzumachen wie wir, dann müssen wir unsere eigenen Verletzungen heilen und aufhören, sie an unsere Kinder weiterzugeben.

Wir können die sein, die es stoppen.

Was wir in uns heilen, geben wir nicht weiter.

Wir können die sein, die es stoppen. Was du in dir heilst,

gibst du nicht weiter!

Das ist nicht immer leicht. Es erfordert Stärke, Kraft und Mut, sich seinen Verletzungen zu stellen. Der Blick in die Seele und in die eignen, inneren Abgründe tut oft weh und erfordert Überwindung. Aber ist es nicht deine Aufgabe, das deinen Kindern abzunehmen? Willst du wirklich verlangen, dass deine Kinder diese Verletzungen weitertragen, weil du zu feig dafür bist? Wenn wir unsere Kinder beschützen wollen, vorbereiten wollen auf diese Welt, dann gibt es genau einen Bereich, den wir kontrollieren können. Wir können aufhören, Erzieher oder Lehrer kontrollieren wollen, wenn wir anfangen uns um den Bereich zu kümmern, den wir kontrollieren.

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