Die Macht der Sprache

Sicherlich hast du gehört, wie mächtig unsere Sprache ist und dass wir sie gezielt einsetzen sollen. Aber warum ist die Sprache so wichtig? Wie beeinflusst sie unser Leben und stimmt das überhaupt?

Bei Zielformulierungen, Affirmationen und Gedankenkontrolle wird viel Wert auf die Sprache gelegt.

Es gibt viele Regeln, die gepredigt werden:

  • Auf keinen Fall Negativformulierungen, das „nicht“ erkennt der Kopf nicht.
  • Immer in Präsens, da du es sonst nie erreichen wirst.
  • Nicht zu offen formuliert, aber auch nicht zugeschlossen.

Aber warum ist die Sprache so mächtig?

Die Art und Weise, wie wir die Sprache benutzen, formt unser Denken. Gleichzeitig nutzen wir die Sprache, um unseren Gedanken, unserem Denken

Ausdruck zu verleihen. Daher ist die Art und Weise, wie wir denken, sehr genau in unserer Sprache abgebildet.

Du kannst nicht positiv und zielorientiert denken, wenn du negative Sprachbilder verwendest.

Wenn wir immer vom Schlimmsten ausgehen, was alles schiefgehen könnte, werden wir auf diese Sachen mehr achten. Negativen Menschen passiert nicht mehr negatives, sie bewerten es nur größer. Es bestätigt sie in ihrer negativen Wahrnehmung. Positive Ereignisse werden als Ausnahmen gesehen, nicht als Regel.

Positiven Menschen passiert auch negatives, aber sie bewerten es anders. Negatives wird als Ausrutscher bewertet, ein kleiner Zwischenfall, aber nicht als die Norm.

Die Sprache wird auch gezielt verwendet, um Menschen zu beeinflussen. Schau dir die Politiker an, welche Worte sie verwenden, um etwas in uns auszulösen.

Beobachte Motivationsexperten, welche Sprache sie verwenden, um etwas in dir zu beeinflussen.

Mit der Sprache werden Menschen beeinflusst. Du kannst sie aber auch nutzen, um dich selbst deinen Zielen näherzubringen. Die Macht der Sprache ist unbestritten und du kannst sie für dich selbst nutzen.

Wie kannst du deine Sprache ändern und ihre Macht für dich nutzen?

Gedanken und Sprache beeinflussen sich massiv. Du kannst das eine nur über das andere ändern. Um deine Gedanken zu ändern, musst du die Sprache nutzen. Um deine Sprache zu ändern, musst du deine Gedanken nutzen.

Beobachte deine Gedanken und deine Worte

Wie sprichst du über bestimmte Dinge?

Beobachte dich, wie du auf Unvorhergesehenes reagierst oder über bestimmte Themen sprichst.

 

  • Wie sprichst du über deine Arbeit?
  • Mit welchen Worten redest du über Geld?
  • Welche Sätze verwendest du für deine Mitmenschen?

 

Achte darauf, wie du sprichst. Ist es eher negativ oder positiv? Es geht noch nicht darum, etwas zu ändern. Beobachte dich selbst und finde heraus, was du sprichst und denkst.

Wenn du herausgefunden hast, wie du denkst und sprichst, kannst du anfangen, etwas zu ändern.

Finde Reframe-Möglichkeiten

Gibt es bestimmte Themen, bei denen du ins Negativ-Denken gerätst? Finde einen oder mehrere Reframe-Möglichkeiten.

Lange Zeit hat mich das Kinderzimmer und vor allem die Unordnung geärgert. Die Masse an Spielzeug hat regelmäßig „Ausmist-Tobsuchts-Anfälle“ bei mir ausgelöst und ich wusste nicht mehr, wohin damit (Ideen für Lego Aufbewahrung gerne per Mail an mich!).

Während ich im Chaos stand und innerlich über die Menge schimpfte, sagte eine kleine Stimmer in mir: „Welch eine Fülle von Spielzeugen!“

 

Seitdem gehe ins Kinderzimmer und denke: „Wow, was für eine Fülle an Spielzeug.“

Mein Fokus ist von Reduzieren zum Organisieren gewechselt. Ich bin eher erstaunt, wie diese Fülle zustande kam und sehe plötzlich, dass viele Geschenke als Zeichen der Zuneigung (von Tanten und Verwandten) gedacht waren.

 

Ein kleiner Wortwechsel hat mir unglaublich geholfen. Statt Unordnung sehe ich jetzt „Fülle“ und „Überfluss“.

Was kannst du reframen? Welche Begriffe kannst du austauschen oder neu bewerten?

Verweichliche deine Sprache

Versuche auf Aussagen wie „nie“, „niemals“ und „nicht“ zu verzichten. Das erfordert Übung, bewirkt aber ganz viel.

Statt „Ich kann das nicht“, denkst du ab jetzt, „Ich kann das noch nicht.“

„Ich weiß nicht, wie das geht“ wird zu „Ich weiß noch nicht, wie das geht“.

Damit hältst du dir die Möglichkeit für eine Lösung auf. Dein Denken und dein Bewusstsein sind bereit für eine Änderung und es ist kein absolutes Ende.

Die Wirkung dieses kleinen Wortes macht oftmals den Unterschied, ob du deine Ziele erreichst oder nicht. In einem Fall sagst du von vornherein, dass es nicht machbar ist. Im anderen Fall räumst du die Möglichkeit ein, dass es machbar ist, auch wenn du noch nicht weißt, wie. Du bleibst dran und gibt nicht auf.

Unsere Gedanken werden in Worte gefasst und in Taten manifestiert. Wenn du Dinge manifestieren möchtest, ist es wichtig, deine Gedanken und Worte in die richtige Richtung zu lenken und unsere Worte sind dafür wegweisend.

Ich war auf einer Veranstaltung und einer der ersten Sätze war: „Wir werden die Hütte zum Brennen bekommen“. Sechs Stunden später wurden wir wegen eines brennenden Scheinwerfers evakuiert ...

Das ist die Macht der Worte.

Das Schöne daran ist, dass jeder von uns diese Macht hat und sie nutzen kann. Wofür nutzt du sie?

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